Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, bei welcher die Verarbeitung von Zucker gestört ist, weil er nicht in die Zellen aufgenommen werden kann (Insulinresistenz) oder die Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar kein Insulin mehr produziert. Wenn der Zucker (Glucose) wegen der Insulinresistenz oder fehlendem Insulin nicht in die Zellen aufgenommen wird, bleibt er im Blut und führt zu Beschädigungen an der Gefässwand. Wenn Diabetes im Kindes- oder frühen Erwachsenenalter auftritt, handelt es sich um Typ-1-Diabetes. In dieser Form der Erkrankung wird nicht genügend Insulin produziert, weil die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse gestört ist. Der Typ-2-Diabetes, auch bekannt als Altersdiabetes, tritt wesentlich häufiger auf. In diesem Fall werden die Körperzellen insulinresistent, was bedeutet, dass mehr Insulin oder andere Medikamente benötigt werden, um den Zuckerspiegel des Blutes zu senken.
Die diabetische Netzhauterkrankung, auch diabetische Retinopathie genannt, ist eine Folge der Gefässveränderungen an der Netzhaut bei Menschen, die unter Diabetes leiden. Sie ist die häufigste Erblindungsursache bei Erwachsenen zwischen dem 20. und 65. Lebensjahr, d.h. im erwerbsfähigen Alter. Bei der diabetischen Retinopathie entstehen Blutungen und Gefässerweiterungen (Mikroaneurysmen) an der Netzhaut und häufig bildet sich eine Schwellung in der Stelle des schärfsten Sehens – diabetisches Makulaödem (DMÖ). Um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, sind regelmässige augenärztliche Untersuchungen und eine frühzeitige Behandlung erforderlich. Die Behandlung beinhaltet die Laserbehandlung der Netzhaut o. die Gabe von intravitrealen Injektionen (Lucentis, Eylea, Vabysmo, Ozurdex)